Unser Handlungsspielraum war schnell überblickt: Keine Zeit, ein neues Hochglanz-Image zu auszuwalken. Kein Geld für einen Redesign-Prozess, der sich zieht wie ein Strudelteig. Keine Knete für ein Filmteam. Null Mediabudget. Und vorerst kein Geld für mich. Aber eine Frau, die niemals aufgibt: Doris Felber, eine Bäckerin aus echtem Schrot und Korn mit einer motivierten Tochter samt iPhone.
Es mußte jetzt schnell gehen. Wir mussten sofort Kunden in die letzten noch geöffneten Felber-Filialen locken, bevor der Backofen aus ist. Und Ostern stand vor der Tür. Also drosch ich über Nacht ein paar Video-Treatments in mein Macbook und wir machten uns bei Sonnenaufgang mit den ausgedruckten Texten auf den Weg in die nächste Felber Filiale.
Felber-Tochter Stefanie bediente die iPhone-Kamera und ich hielt den Papier-Teleprompter, während ich gleichzeitig Regie machte und Doris Felber in ihrer unnachahmlichen Art ihre Produkte anpries. Am Nachmittag baute ich noch ein paar Schnittfehler ein und wir gingen mit dem halbfertigen Clip online. Mit null Euro Schaltbudget, versteht sich. Das Ergebnis entwickelte sich zum Social Media-Hit des Jahres.
Während wir drehten, leitete meine Tochter Sophia Zögl eine strategische Optimierung der Felberschen Social-Media-Kanäle in die Wege, die gerade noch rechtzeitig zu Beginn des Shitstorms in souveräner Art von Anna Haughan umgesetzt wurde.
Der Aufreger:
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